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Schwefel: Umstellung bringt nichts mehr

Es geht um den Entwurf der neuen TA-Luft. Genauer: um dessen Umsetzung. Der Förderkreis Preiswert-Energie e.V. (fpe), Buchholz, empfiehlt aufgrund eigener Recherchen, von der geplanten Umstellung mittelständischer Unternehmen beim Einsatz von Heizöl SA mit maximal 0,5 % Schwefelgehalt auf Heizöl mit 0,1 % Schwefelanteil Abstand zu nehmen. Es bringt für die Umwelt nichts mehr.

Die Hintergründe:

  • Von über 200 mittelständischen Betrieben, die 2010 noch Heizöl SA mit bis zu 1,0 % Schwefelgehalt und ab 2012 mit 0,5 % verwendeten, sind aktuell knapp 30 verblieben. Sie hatten nicht die Möglichkeit, auf Erdgas umzustellen, als es kurzfristig wirtschaftlich Sinn gemacht hatte.
  • Ein weiteres Viertel wird nach Ablauf der Altanlagen-Sanierungsfrist nicht die Alternative haben, auf ein Heizöl mit maximal 0,1 % Schwefel umzusteigen, weil die dafür erforderlichen Lagertanks nicht genehmigt werden würden.
  • Daraus folgt: Für die restlichen Unternehmen, die weder auf Erdgas noch auf Heizöl mit 0,1 % Schwefelgehalt wechseln können, bedeutet die 1:1-Umsetzung des Entwurfs der neuen TA-Luft die Stilllegung ihrer Produktionsstätten – eine höchst unverhältnismäßige Konsequenz.

Diese Unverhältnismäßigkeit dokumentiert der fpe auch „historisch“:

Durch das Ende der Anbindung des Erdgaspreises an den Heizölpreis in 2009 und die anschließende Umstellungswelle minimierte sich der Einsatz von Heizöl S in der mittelständischen Industrie von 2010 bis 2015 um 86 %. Beantwortet man die Frage nach der SO2 -Emissionsreduzierung bei Heizöl S-Feuerungsanlagen im Geltungsbereich der TA-Luft im selben Zeitraum, ergibt sich eine Emissionsminderung von 96 %. Und final: Geht man von den SO2 -Emissionsgrenzwerten aus, die vor der Umsetzung der TA-Luft bis 1989 galten (4.700 mg/m³ Rauchgas), dann liegt die SO2 -Reduzierung heute bei 99,98 %! Aber hallo!

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