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Jens Spahn: „Deutschland braucht endlich einen Plan für die zukünftige Energieversorgungssicherheit“

Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Jens Spahn referierte bei der Veranstaltung Talking Energy des FPE-Dachverbands MEW über „Die deutsche Energieversorgungssicherheit in Zeiten des geopolitischen Wandels“.

Am Abend des 29. November 2022 lud der Verband Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland (MEW) zur Vortragsveranstaltung mit dem Thema „Die deutsche Energieversorgungssicherheit in Zeiten des geopolitischen Wandels“ mit Jens Spahn ein. Rund 80 Gäste nahmen am Weihnachtsempfang und der dritten Ausgabe von Talking Energy des MEW im Soho House Berlin teil.

Die MEW-Vorstandsvorsitzende, Dr. Uta Weiß, führte aus, dass die letzten Monate stark vom Krieg in der Ukraine geprägt waren: „Die stetige und verlässliche Versorgung mit Energie ist für Deutschland von herausragender Bedeutung. Daher müssen einseitige Abhängigkeiten von Energieimporten, aber auch die Abhängigkeit bei Rohstoffen, die für die Energiewende benötigt werden, begrenzt werden“, so Dr. Weiß.

Im Anschluss trat der Hauptredner des Abends, MdB Jens Spahn, auf die Bühne. Bereits 2002 erstmals Mitglied des Deutschen Bundestag  wurde er im vergangen Jahr stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Spahn verantwortet in dieser neuen Funktion die Themen Wirtschaft, Klima, Energie und Mittelstand für die Union. Es konnte also kaum einen besseren Redner für diesen Abend geben.

Spahn betonte die wichtige Rolle Deutschlands im europäischen Gefüge: „Die deutsche Industrie ist sowohl für die deutsche als auch die europäische Wirtschaft und damit für den hiesigen Wohlstand ein herausragender Faktor“, betonte Spahn. Jedoch stehe Deutschland als Industrieland in der EU bei Entscheidungen oftmals alleine da und das, obwohl einige Mitgliedsstaaten gerade von deutscher Industrieproduktion abhängig seien oder profitieren.

Die Debatte um erneuerbare Energien in Deutschland müsse daher vor allem ehrlich geführt werden. Spahn verwies auf die Absicherung der Stromnetze mit polnischem Kohle- und französischem Atomstrom sowie auf die jetzt abgeschlossenen Verträge zu Gaslieferungen aus Katar. Außerdem kritisierte Spahn die Pläne der Grünen für eine All Electric Society. Diese sei eher „eine Ideologie als ein umsetzbares Ziel“, sagte Spahn. Der Fachmann für Energiefragen warf auch einen Blick auf heiß diskutierte Zukunftstechnologien: „Die Frage der Technologieoffenheit muss man dann auch konkret stellen: Wie stehen wir zu CCU, CCS und Fracking?“ Das prüfe die CDU derzeit in einem ergebnisoffenen Diskurs.

Einige Menschen seien gar nicht böse, dass bestimmte Industrien in Deutschland infrage stünden. Die Frage der Autarkie im Sinne von „Deutschland stellt alles selbst her, was es braucht“ sei „Bullerbü“. Es müsse stattdessen geklärt werden, wie wir Energiesouveränität erreichen können: „Energiesouverän – nicht autark, sondern souverän – heißt, sich von einem Energielieferanten ohne große Abschiedsschmerzen trennen zu können.“

Nach der Rede von Jens Spahn hatten die Gäste vor Ort die Möglichkeit, ihre Fragen an den Bundesminister a. D. zu stellen. Es entspann sich eine lebhafte und fachkundige Diskussion über die Energieversorgungssicherheit der Gegenwart und der Zukunft.

Der Abend klang schließlich mit weiteren angeregten Gesprächen im Kreise der Gäste und Diskutanten aus.

Bild (c): MEW

Jens Spahn (l.) im Dialog mit den Gästen und MEW-Geschäftsführer Dr. Hans Wenck (r.).

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